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Frankreich und seine Proteste
Mit Guillaume Paoli (deutsch-französischer Schriftsteller und Philosoph)
Eine gemeinsame Veranstaltung des Büro der MdL Anja Klotzbücher und der RLS Sachsen
„Nuit Debout“ – der "Nacht, in der wir aufstehen". So hieß die Bewegung in Frankreich, die genau das tat: aufstehen und protestieren. Ursache für die Proteste war ein Gesetzesvorschlag der französischen Arbeitsministerin. Dieser bedeutete: mehr Arbeitsstunden, einfachere Kündigung, weniger Rechte für die Arbeitnehmer*innen. Am 31. März war dann aber doch alles anders als zuvor. Nach den „üblichen“ Protesten blieben fast 400.000 Gegner*innen der Reform einfach auf dem Platz der Republik in Paris sitzen. Manche verglichen schon die „Nuit-Debout-Bewegung“ mit den linken Parteien Syriza und Podemos in Griechenland und Spanien, andere nannten „Nuit Debout“ das französische Occupy. Doch aller Proteste zum Trotz verabschiedete die französische Regierung die Arbeitsmarktreform.
Guillaume Paoli setzt sich am 9. November mit den Protesten in Frankreich auseinander. Ende der 1990er errang Paoli Bekanntheit als Theoretiker der „Glücklichen Arbeitslosen“. 2003 machte er sich als „Demotivationstrainer“ selbständig. Von 2008 bis 2013 war er im Leipziger Centraltheater als bundes- und vielleicht weltweit erster Hausphilosoph tätig. Dort leitete er die „Prüfgesellschaft für Sinn und Zweck“ und betrieb eine rege besuchte „philosophische Praxis“. Aktuell machte er mit seinem Aufruf zur Gründung einer neuen Volksbühnen von sich reden.