Armut
Die Zahl der als arm geltenden Personen und Haushalte ist seit Ende der 1990er Jahre von damals knapp 12 Prozent auf heute 17,3 Prozent gestiegen. Durch die Ausweitung des Niedriglohnsektors und durch Hartz IV nimmt Armut immer mehr zu. Heute leben rund 7 Mio. Menschen von Leistungen auf dem Niveau der Sozialhilfe. Zunehmend sind auch Kinder von diesen Verhältnissen betroffen. Besonders hoch ist die Zahl der von Armut betroffenen Menschen nach wie vor im Osten.
DIE LINKE fordert deshalb:
- zusätzliche Arbeitsplätze statt 1-Euro-Jobs, besonders im gemeinnützigen Bereich. Dafür können die Mittel für Hartz IV, Wohnung und 1-Euro-Job zusammengelegt und als Lohn ausgezahlt werden.
- existenzsichernde Einkommen durch einen gesetzlichen Mindestlohn von mindestens 10 Euro
- eine bedarfsorientierte soziale Grundsicherung, die vor Armut schützt
- die deutliche Anhebung von Hartz IV und keine Anrechnung von Partnereinkommen und Ersparnissen
- eine längere Zahlung von Arbeitslosengeld I
weitere Informationen
Broschüre „Tatort Niedriglohn“ der Bundestagsfraktion
(PDF, 0,8 MB)
Die Broschüre dokumentiert an vielen konkreten Beispielen, warum ein allgemeiner gesetzlicher Mindestlohn in Deutschland überfällig ist. Sie zeigt zugleich, was man mit Branchenmindestlöhnen erreichen kann und was nicht. In 20 Ländern der Europäischen Union gibt es branchenübergreifende gesetzliche Mindestlöhne. Was in anderen Ländern selbstverständlich ist, wird Beschäftigten in Deutschland verwehrt, nämlich der Schutz vor flächendeckendem Lohndumping.
Broschüre „Altersarmut auf dem Vormarsch“ der Landtagsfraktion