Seit 2018 engagiert sich der Verein Mare Liberum in der Ägäis. Die Seegrenze zwischen EU-Mitglied Griechenland und der Türkei wird täglich von Booten mit Migrant*innen überquert, die entweder selbst anlanden, oder durch eine der beiden Küstenwachen oder Frontex an Land gebracht werden. Allein im Jahr 2019 ließen dabei bereits mindestens 28 Menschen ihr Leben. Mehrere Boote wurden bei ihrer Überfahrt illegal aus griechischen Gewässern zurück in die Türkei gebracht, wie z. B. das Netzwerk „Watch the med – Alarmphone“ dokumentierte.
Mare Liberum beobachtet und dokumentiert die Migrationsbewegung im Ägäischen Meer und das Vorgehen der dortigen Behörden von Lesbos aus, auf einem über 100 Jahre alten Krabbenkutter, der zuvor schon als „Sea Watch 1“ im zentralen Mittelmeer zur Seenotrettung genutzt wurde. Den deutschen Behörden scheint das ein Dorn im Auge zu sein: Unter fadenscheinigen Vorwänden wird dem Verein durch einen Erlass des CSU-geführten Verkehrsministeriums aktuell das Auslaufen verwehrt. Das derzeit einzige zivilgesellschaftliche Auge wird hier aus politischem Willen daran gehindert, zu bezeugen und zu dokumentieren, inwiefern die verschiedenen staatlichen und europäischen Akteure in ihrer Umgangsweise mit den Migrant*innen Menschenrechte und europäische Gesetze wahren. Darüber hinaus fehlt ein weiteres wichtiges Schiff bei der Sichtung von Booten, die in Seenot geraten, was auch in der Ägäis mit großer Regelmäßigkeit geschieht.
Es ist unerlässlich, dass die Öffentlichkeit erfährt, welch tödliche Folgen die derzeitige EU-Politik mit sich bringt. Die Arbeit dieser ehrenamtlichen Helfer*innen leistet dazu einen wesentlichen Teil. Also lasst sie uns unterstützen, liebe Genossinnen* und Genossen*, auf dass die Mare Liberum bald wieder in See stechen kann.
Im Internet: www.mare-liberum.org
Spendenkonto: Mare Liberum e.V.
GLS Bank, Bochum
IBAN: DE71 4306 0967 1221 4313 00
BIC: GENODEM1GLS (Bochum)
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